Auf Anakondasafari in Venezuela

Große Hotelketten, gut ausgetretene Touristenpfade und professionell konzipierte Tierparks sorgen dafür, dass Reisen und Abenteuer immer weniger etwas miteinander zu tun haben. Doch wer bei einer kompetenten Reiseagentur seinen Urlaub bucht, der kann noch seinen Entdeckerdrang stillen. Wie wäre es mit einer Anakondasafari in Venezuela? Kaum woanders lässt sich die größte Schlange der Welt in freier Wildbahn besser bestaunen.Inhalt

Große Hotelketten, gut ausgetretene Touristenpfade und professionell konzipierte Tierparks sorgen dafür, dass Reisen und Abenteuer immer weniger etwas miteinander zu tun haben. Doch wer bei einer kompetenten Reiseagentur seinen Urlaub bucht, der kann noch seinen Entdeckerdrang stillen. Wie wäre es mit einer Anakondasafari in Venezuela? Kaum woanders lässt sich die größte Schlange der Welt in freier Wildbahn besser bestaunen.


Inhalt

  1. Lautlos, schnell, tödlich
  2. Wahrheit und Mythos
  3. Den Monstern aus dem Sumpf ganz nah
  4. Gefährliche Menschenfresser oder faszinierende Kreatur?

Tierpark in Venezuela

Lautlos, schnell, tödlich

Die Feuchtsavanne Los Llanos in Venezuela ist die Heimat der Anakondas. Die Region gleicht noch immer einem botanischen Garten mit einer atemberaubenden Artenvielfalt aufgrund des zurückhaltenden Tourismus. Dies gibt die Möglichkeit, auf authentische Weise diese mächtigen Riesenschlagen zu bestaunen. Sie schlängeln sich gemächlich durch das feuchte Unterholz, um schließlich ihre brutale Eleganz in den Sümpfen rund um das Orinoco-Delta zu entfalten. Geduldig lauert die Boa im Wasser, bis die ahnungslose Beute in erreichbare Nähe kommt. Ihr braun bis olivegrüner Farbton macht sie im schlammigen Sumpf nahezu unsichtbar und zum perfekten Jäger. Plötzlich schlägt sie zu und verbeißt sich mit ihren mehr als 100 messerscharfen Zähnen entschlossen in ihre Beute. Ein festes Umschlingen stoppt den Blutkreislauf der Beute. Anschließend verschlingt die Anakonda mit dem Kopf voran ihr Essen. Ihr Speiseplan ist so abwechslungsreich wie die Tierwelt der Feuchtsavanne Venezuelas: Fische, Wasservögel, Wasserschweine und sogar Kaimane zählen dazu.

Riesenschlage in Venezuela

Wahrheit und Mythos

Über ein so großes und gefährliches Tier wie die Anakonda ranken sich zahlreiche Mythen. Hollywood machte bereits 1997 mit dem Horrorfilm „Anaconda“ auf diese Riesenschlange aufmerksam und ließ unter anderem Jennifer Lopez sowie Ice Cube gegen sie ankämpfen. Auch für die indigenen Völker am Orinoco ist sie etwas Besonderes. Sie integrieren das Tier in ihren Glauben und lassen es zum Repräsentant für Macht werden. Ähnlich wie beim Weißen Hai kommen ebenfalls bei der Anakonda regelmäßig Geschichten über angebliche Riesenexemplare auf. Ohne Zweifel konnte jedoch an einem toten Tier bestätigt werden, dass die Schlange zehn Meter messen kann. Da ist es nicht verwunderlich, dass sie als Monster der Sümpfe gilt. Wie viele Exemplare es von dieser Tierart noch gibt, ist nicht bekannt. Immerhin leben sie in Regionen, die vom Menschen nur spärlich besiedelt sind und in die sich kaum jemand hervorwagt.

Den Monstern aus dem Sumpf ganz nah

Los Llanos ist prädestiniert für eine Safari. Mit kundigen Fremdenführen geht es durch die Feuchtsavanne Venezuelas, über die Ibisse, Storche und unzählige Vogelarten mehr ihre Runden ziehen. An den Flussläufen tummeln sich Kaimane, die hin und wieder ein Bad nehmen. Große Kolonien an Wasserschweinen streifen über das Grün, um sich mit diesem zu stärken. Vom Boot aus gestaltet sich diese Safari besonders aufregend. So lässt sich die exotische Landschaft aus einer einzigartigen Perspektive bestaunen. Doch auch ein genauer Blick auf die Wasseroberfläche ist ratsam, denn gelegentlich schaut der Kopf einer Anakonda aus dem Wasser heraus. Geschickt schlängelt sie sich dicht an der Wasserslinie entlang und präsentiert sich so in ihrer ganzen Pracht. Einmalige Fotoaufnahmen sind gewiss.

Riesenboa in Venezuela

Gefährliche Menschenfresser oder faszinierende Kreatur?

Das Abenteuer Anakondasafari lässt zwar bei so manch einem das Adrenalin nach oben schießen, lebensbedrohlich ist es jedoch nicht. Sicherlich könnten die bis zu etwa 95 kg schweren Tiere spielend einen kleinen Menschen verschlingen, aber der passt eigentlich nicht in ihr Beuteschema. Sollte sich die Riesenboa hingegen bedroht fühlen, kann es zu Unfällen kommen. Experten raten daher, bei Erkundungstouren zu Fuß durch die Savanne fest aufzutreten. Dadurch spürt die Boa die Vibrationen und ist gewarnt. Da es keine genauen Aufzeichnungen über ihren Tierbestand gibt, ist nicht gewiss, ob sie vom Aussterben bedroht ist. Zweifelsohne ist es allerdings eine bemerkenswerte Kreatur, die sich über die Jahrmillionen hinweg zum perfekten Räuber entwickelt hat. Sie kann sich noch immer gegen die Piranhas, elektrischen Aale und Kaimane behaupten, mit denen sie sich einen faszinierenden Lebensraum teilt.

Auf Anakondasafari in Venezuela